Sicher ist es Ihnen auch bereits im Supermarkt aufgefallen: Das allgemeine Preisniveau in Deutschland steigt, viele Produkte werden aktuell teurer, gleichzeitig sinkt das Zinsniveau und Geld verliert an Wert. Kurz gesagt: Es herrscht Inflation. Die Gründe für diese aktuell ungewohnt hohe Steigung sind vielfältig, wie beispielsweise gestiegener Konsum während des Lockdowns oder die Störung globaler Lieferketten. Lesen Sie in diesem Beitrag, was Inflation genau ist und wie Sie trotz niedrigem Zinsniveau Ihr Kapital vermehren können.

Egal ob bewusst oder unbewusst, jeder Konsument bekommt aktuell die hohe Inflationsrate zu spüren: Die Produkte am Markt werden zunehmend teurer, das allgemeine Preisniveau steigt. Doch was ist eigentlich Inflation genau?

Was ist Inflation?

Als Inflation wird die Entwertung des Geldes beziehungsweise der Verlust von Kaufkraft bezeichnet. Gerade in der heutigen Zeit, in der es auf Spar- und Tagesgeldkonten meist keine attraktiven Zinsen gibt, verliert Geld kontinuierlich an Wert. Um welchen Prozentsatz das Preisniveau in einer Periode ansteigt bzw. das Geld an Kaufkraft verliert, besagt die Inflationsrate.

Die Berechnung der Inflationsrate erfolgt anhand eines repräsentativen Warenkorbs, einem sogenannten Verbraucherpreisindex. Dieser Warenkorb erfasst anteilig sämtliche Güter und Dienstleistungen, die ein Haushalt in Deutschland im Durchschnitt pro Jahr kauft. Anschließend wird dieser Warenkorb mit dem des Vorjahres verglichen. Sind die Preise in diesem Zeitraum im Verhältnis zum Einkommen gestiegen, spricht man von einer Inflation, andernfalls von einer Deflation.

Die Aufsicht und Kontrolle über die Inflationsrate übernimmt in Deutschland die Europäische Zentralbank (EZB). Die EZB hat mit dem Instrument der Geldpolitik die Aufgabe, die Inflation auf einem kontrollierbaren und angemessenen Niveau zu halten. Sie strebt eine Inflationsrate zwischen 0 und 2 Prozent an. Zur Veranschaulichung: Wenn die EZB ihr Ziel mit einer Inflationsrate in Höhe von 2 Prozent erreicht, ist jeder heute verdiente Euro erst in 35 Jahren nur noch die Hälfte wert. Diese moderate Inflationsrate wirkt sich positiv auf die Wirtschaft aus: Haushalte werden dazu motiviert, ihr Geld entweder für Konsumgüter auszugeben oder den Unternehmen für Investitionen zur Verfügung zu stellen. Denn: Bargeld und Spareinlagen erbringen keine Zinsen, folglich sinkt der Wert des Geldes.

Corona und die Auswirkungen auf die aktuell hohe Inflationsrate

Während die EZB ihr Vorhaben in den letzten Jahren gut umsetzen konnte, werden im laufenden Jahr die Auswirkungen der Corona-Pandemie erkennbar. Die Höhe der Verbraucherpreise stieg 2021 kontinuierlich über neun Monate hinweg an, nachdem sie davor sechs Monate lang konstant blieben oder sogar gefallen sind. Im Oktober erreichte die Inflation 4,5 Prozent (Quelle) und damit den höchsten Wert seit Dezember 1993 (Quelle). Die Gründe für diese ungewohnt hohe Steigerung sind vielfältig: Dazu zählen unter anderem die Störung globaler Lieferketten, der gestiegene Konsum seit Ende des Lockdowns und die schwache Wirtschaftsleistung des vergangenen Jahres. Zusätzlich macht sich in Deutschland die zeitweise Senkung der Mehrwertsteuer mit einer nun steigenden Inflationsrate bemerkbar.

Wer profitiert von einer Inflation?

Die Inflation motiviert die Verbraucher dazu, ihr Geld in den Wirtschaftskreislauf zu lenken, anstatt es zu sparen. Dies regt die Wirtschaft an, wodurch wiederum die gesamte Gesellschaft profitiert. Jedoch gibt es auch einzelne Akteure am Markt, die von steigender Inflation überproportional profitieren. Einer dieser Profiteure ist der Staat: Wenn die Inflationsrate höher ist als der Zinssatz, zu dem sich der Staat Geld geliehen hat, entschuldet dieser sich langfristig, da die Forderungen seiner Gläubiger an realem Wert verlieren. Weitere Gewinner der Inflation sind Banken, welche sich bei der EZB günstig Geld leihen können und dieses zu teureren Konditionen an die privaten Haushalte und Unternehmen weitergeben, um so Gewinn zu erzielen.

Natürlich gibt es neben den Profiteuren auch Verlierer. Die Mittelschicht kann häufig nicht von den Umverteilungseffekten der Inflation profitieren, ihr Erspartes wird daher durch den Kaufkraftverlust von Jahr zu Jahr weniger wert. Nur wer sein Geld vernünftig und gewinnbringend anlegt, kann sich diesem Phänomen entziehen.

Wie kann der inflationsbedingte Wertverlust des Geldes ausgeglichen werden?

Wer sein Geld trotz andauernder Niedrigzinsphase erhalten oder sogar vermehren will, muss sich von den in Deutschland sehr beliebten Anlageformen Fest- und Tagesgeld verabschieden und sich nach besseren Alternativen umsehen. Staatsanleihen gelten zwar als relativ sicher, sind jedoch lange nicht mehr so lukrativ wie früher. Immobilien gelten auch heute noch als inflationsgeschützt, sind aber für viele Privatanleger aufgrund des extrem hohen Kapitalbedarfs keine valide Anlageoption.

Eine der besten Optionen für den Inflationsschutz ist nach wie vor die Aktie. Aktien sind Anteile an Unternehmen und zählen somit zu den Sachwerten. Für diese Form der Geldanlage wird im Vergleich zu einem Investment in Immobilien auch kein hohes Eigenkapital benötigt. Anleger können mithilfe von Sparplänen bereits mit kleinen Beträgen am Wirtschaftswachstum partizipieren.

Da eine Investition in ausschließlich einzelne Aktien ein hohes Risiko birgt, setzen sich in den letzten Jahren immer mehr Exchange Traded Funds (ETFs) durch. Diese Produkte sind relativ kostengünstig und bilden in der Regel nicht nur einzelne Wertpapiere, sondern gleich einen ganzen Index ab. Dadurch werden die Chancen des Marktes genutzt und gleichzeitig das Verlustrisiko minimiert. Mit einem ETF auf den DAX, in dem die größten 40 an der Börse gelisteten deutschen Unternehmen abgebildet werden, war beispielsweise eine Rendite von 55 % in den letzten fünf Jahren möglich. An den amerikanischen Börsen waren sogar noch weit bessere Ergebnisse erzielbar.

Die richtige Anlagestrategie entwickeln

Nur wer sein Geld vernünftig und gut geplant anlegt, kann dessen Wert über einen langen Zeitraum erhalten. Als unabhängiger Finanzberater in Augsburg können wir Ihnen dabei helfen, eine für Sie optimal zugeschnittene Strategie zu entwickeln – so können Sie Ihr Geld vor drohendem Wertverlust durch Inflation schützen. Wir zeigen Ihnen verschiedene Möglichkeiten der Kapitalanlage auf und gehen auf Ihr individuelles Risikoprofil ein. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin für eine kostenlose Erstberatung in unserem Büro in Augsburg oder rufen Sie uns unverbindlich an.